Vorstellungsrunde

„Werde selbst zu dem Menschen, den du als Kind gebraucht hättest.“

Den Spruch kennen wir. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, werde zu dem Menschen, den du in der Situation gebraucht hättest. Hier will ich euch ein paar bunte Papierschnipsel zuwerfen, um euch aufzuwecken, mitzunehmen und zu unterhalten. Ein wenig den Vorhang öffnen und aus meinem Leben erzählen.

Hier geht es nicht zimperlich zu. Wer das nicht aushalten kann, geht besser sofort. Ich könnte erwähnen, dass wir sterben werden. Alle. Irgendwann. Aber ganz sicher alle werden wir mausetot sein. Vor diesem Hintergrund sieht alles wieder relativ positiv aus, und diese Grundeinstellung brauchen wir. Wer sie nicht von Haus aus mitbringt, nicht schlimm, ich mach das schon. Wer nicht so gerne mit unschönen Realitäten wie Krankheiten und deren Behandlung konfrontiert wird, sollte auch verschwinden und mich nicht abonnieren.

Labels mag ich nicht. Da es aber dem Kennenlernen dient, gebe ich euch ein paar Stichworte. Mutter, Ehemensch, Tochter und Schwester. MS fighter und Lupus fighter, chaoserprobt, millenial but Generation „why-not!?“, Kaffee-junkie, realistischer Optimist und Menschenfreund.

Vielleicht hätte ich mir mal jemanden gewünscht, der Ahnung von MS hat und mir sagen kann, wie es jetzt weiter geht. Die Art und Weise, wie ich es vor 2 Jahren erfahren habe, ist nicht gerade rühmlich für die Ärzte, die Generalisierung ist gewollt an dieser Stelle.

Ganz sicher hätte es auch mal gut getan, etwas Hilfreiches im Netz zu finden darüber, wie man mit MS leben kann und dass trotz MS dein Leben weiter geht. Von dem Systemischen Lupus wollen wir hier gar nicht mehr anfangen, das war die Vollkatastrophe. Bis zuletzt sind sich die Ärzte nicht sicher gewesen, ob das jetzt Lupus ist oder nicht. Heute spielt es auch keine Rolle mehr, weil mein Medikament sicherheitshalber gegen beides gut ist. Dazu aber später wieder mehr.

Warum schreibe ich das nicht alles in mein kleines, liniertes, Heft mit dem gelben Umschlag rein? Es wäre einfach zu schade, es mit niemandem zu teilen, zumal die Chance besteht, dass es jemandem helfen könnte. Also holt euch eine Tasse Tee, Popcorn oder einen Wein, wie ihr wollt. Macht es euch gemütlich und seid gefasst darauf, überrascht zu werden, inspiriert und schockiert. Alles gleichzeitig oder nacheinander, mal sehen. Auf jeden Fall wird es euch zeigen, was man alles zu überleben im Stande ist, wenn man sich nur traut. Ihr werdet sehen, wenn ich das kann, spricht nichts dagegen, dass ihr es auch könnt.

Babys, Kinder, Eheszenen, Alltag und Leben mit Kindern und das Überleben aller Beteiligten, Glitzer und Konfetti gegen graue Monotonie. Jede Art von Erschöpfung wird sich hier wieder erkennen und fühlt sich garantiert besser, wenn ihr seht, dass ich trotzdem noch jeden Morgen aufstehe.

Wenn das Leben dir Zitronen gegeben hat, bring sie mit, wir haben das Salz und den Tequila.

Veröffentlicht von kristinampunkt

"Turn your mess into your message." Kurz und knapp zusammengefasst, ist das meine neue Mission. Ein Arbeitsauftrag quasi. Gebe euch mein erlebtes Wissen über das Leben mit Mann und vier Kindern, ein paar Autoimmunkrankheiten und jede Menge Chaos weiter. Ein Leitfaden für alle Muttis und solche, die es werden wollen. Viel Spaß!

3 Kommentare zu „Vorstellungsrunde

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